ISO-2768-Toleranzstandards für die CNC-Bearbeitung

Einführung

Die ISO 2768 wird in verschiedenen Industrien, einschließlich der CNC-Bearbeitung, verwendet, um eine einheitliche Interpretation und Anwendung von Toleranzen sicherzustellen. In Deutschland ist sie auch als DIN-Norm verfügbar. Sie hilft dabei, eine effektive Kommunikation zwischen Herstellern und Kunden zu ermöglichen, indem sie klare und messbare Kriterien für zulässige Abweichungen bei Maßen und der Oberflächenbeschaffenheit definiert. Durch die Einhaltung dieser Norm können Hersteller die Qualitätskontrolle wahren und sicherstellen, dass die Produkte den gewünschten Spezifikationen entsprechen.

Die Norm besteht aus zwei Teilen: ISO 2768-1 und ISO 2768-2.

ISO 2768-1 legt allgemeine Toleranzen für lineare und winklige Abmessungen von Werkstücken fest. Sie bietet verschiedene Toleranzklassen je nach Anforderungen an das Werkstück, was eine konsistente Auslegung und Anwendung der Toleranzen ermöglicht.

ISO 2768-2 konzentriert sich auf Anforderungen an die Oberflächenrauheit. Die Norm definiert verschiedene Rauheitsklassen und ordnet jeder Klasse zulässige Rauheitswerte zu. Dies gewährleistet Einheitlichkeit und Konsistenz bei den Anforderungen an die Oberflächenbehandlung in verschiedenen Fertigungsprozessen und Branchen.

ISO 2768-1 – Allgemeintoleranzen für lineare Maße

Die ISO 2768-1 zielt darauf ab, Zeichnungsangaben zu vereinfachen und bietet allgemeine Toleranzen, die in vier Toleranzklassen unterteilt sind: Fein (f), Mittel (m), Grob (c), Sehr grob (v). Die Norm deckt Abmessungen wie Außenmaße, Innenmaße, Stufengrößen, Durchmesser, Radien, Abstände, Außenradien und Fasenhöhen für gebrochene Kanten ab.

Abhängig von Ihren Fertigungsmöglichkeiten und Designanforderungen können Sie die geeignete Toleranzklasse aus der folgenden Tabelle auswählen, die den vier Präzisionsstufen entspricht.

Tabelle 1.1 – Lineare Maße

Für Nennmaße unter 0,5 mm müssen die Abweichungen direkt neben den entsprechenden Nennmaßen angegeben werden.

Tabelle 1.2 – Außenradien und Fasenhöhen

Für Nennmaße unter 0,5 mm müssen die Abweichungen direkt neben den entsprechenden Nennmaßen angegeben werden.

Tabelle 1.3 – Winkeldimensionen (ISO 2768-1)

ISO 2768-2 – Allgemeintoleranzen für Form- und Lagetoleranzen

ISO 2768-2 zielt darauf ab, Zeichnungen zu vereinfachen, und umfasst drei Toleranzklassen: H, K und L. Dieser Teil der Norm konzentriert sich auf allgemeine geometrische Toleranzbereiche, einschließlich Ebenheit und Geradheit, Zylindrizität und Rundheit. Ähnlich wie ISO 2768 Teil 1 enthält auch Teil 2 Maßnennwerte und zugehörige Abweichungen. Der Unterschied besteht jedoch darin, wie diese Abweichungen definiert und spezifiziert werden.

Tabelle 2.1 enthält die allgemeinen Toleranzen für Geradheit und Ebenheit. Um den entsprechenden Tabellenwert zu bestimmen, wird bei der Geradheitstoleranz die Länge der relevanten Linie herangezogen, während bei der Ebenheitstoleranz die längere Seitenlänge der Fläche oder der Durchmesser der kreisförmigen Fläche berücksichtigt wird.

Die allgemeine Toleranz für Rundheit entspricht dem numerischen Wert der Durchmessertoleranz. Sie darf jedoch niemals den in Tabelle 2.1 angegebenen Wert für die Toleranz der Konzentrizität überschreiten.

Für die Zylindrizität ist keine allgemeine Toleranz hinsichtlich der Rundheit festgelegt.

Die allgemeine Toleranz für Parallelität entspricht dem höheren Wert aus Maß-, Ebenheits- oder Geradheitstoleranz.

Tabelle 2.1 – Allgemeintoleranzen für Geradheit und Ebenheit

Die Allgemeintoleranzen für Rechtwinkligkeit sind in Tabelle 2.2 angegeben.

Als Bezugselement wird der längere der beiden Schenkel verwendet, die den rechten Winkel bilden.

Wenn die Formelemente die gleiche Nennmaßgröße haben, kann eines der beiden Elemente als Bezugselement verwendet werden.

Tabelle 2.2 – Allgemeintoleranzen für Rechtwinkligkeit

Die Allgemeintoleranzen für Symmetrie sind in Tabelle 2.3 festgelegt. Als Bezugselement wird das längere der beiden Formelemente betrachtet. Wenn die Formelemente die gleiche Nennmaßgröße haben, kann eines der beiden Elemente als Bezugselement verwendet werden.

Tabelle 2.3 – Allgemeintoleranzen für Symmetrie

Für die Koaxialität ist keine allgemeine Toleranz definiert. In extremen Fällen kann die Koaxialitätsabweichung so groß sein wie die in Tabelle 2.4 für die Konzentrizität angegebenen Werte, da die Abweichung der Rundheit sowohl Koaxialitäts- als auch Kreisformabweichungen beinhaltet.

Die Allgemeintoleranzen für Rundlauf (Einzelrundlauf, Gesamtrundlauf und rotierende Oberflächen) sind in Tabelle 2.4 festgelegt. Bei der Bestimmung des Bezugselements für Allgemeintoleranzen des Rundlaufs werden Lagerstellen berücksichtigt, sofern sie als solche gekennzeichnet sind. Andernfalls wird für den Rundlauf das längere der beiden Formelemente als Bezugselement genommen. Wenn beide Formelemente die gleiche Nennmaßgröße haben, kann eines der beiden Elemente als Bezugselement verwendet werden.

Tabelle 2.4 – Allgemeintoleranzen für Rundlauf

Allgemeintoleranzen in der Zeichnung

Wenn die Allgemeintoleranzen gemäß ISO 2768 zusammen mit den Toleranzen nach ISO 2768-1 gelten, sind die folgenden Angaben im oder neben dem Zeichnungskopf einzutragen:

a) ISO 2768

b) die Toleranzklasse gemäß ISO 2768-1

c) die Toleranzklasse gemäß diesem Teil der ISO 2768Beispiel: ISO 2768 - mK

In diesem Fall gelten die Allgemeintoleranzen für Winkeldimensionen gemäß ISO 2768-1 nicht für nicht ausdrücklich angegebene 90°-Winkel, da ISO 2768-2 hierfür spezifische Toleranzen für Rechtwinkligkeit definiert.

Wenn die Allgemeintoleranzen für Maße (z. B. Toleranzklasse m) nicht angewendet werden, entfällt der entsprechende Kennbuchstabe.

Beispiel: ISO 2768 - K

Wenn die Hüllbedingung E auf alle einzelnen Maßelemente anzuwenden ist, wird der Buchstabe E als allgemeine Kennzeichnung hinzugefügt.

Beispiel: ISO 2768 - mK-E

Fazit

Die ISO 2768 umfasst wesentliche geometrische Merkmale und Toleranzen, die in der Fertigungsindustrie weit verbreitet Anwendung finden. Sie definiert Toleranzwerte, die zur Vereinfachung von Konstruktions- und Produktionsprozessen beitragen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es weitere Normen im Bereich der geometrischen Bemaßung und Tolerierung (GD&T) gibt, wie beispielsweise die ASME Y14.5-Norm.

JLCPCB bietet Bearbeitungs- und Fertigungsdienstleistungen, die auf Ihre spezifischen Maß- und Toleranzanforderungen zugeschnitten sind. Unser Team aus technischen Support-Ingenieuren steht Ihnen jederzeit zur Verfügung, um technische Fragen zu beantworten und eine reibungslose Umsetzung Ihrer Ideen sicherzustellen.